Danke Frank!! für diese netten Worte!!

Jazztage2015
Toller Kommentar zu den Jazztagen Mainz

“Und? Wie war’s?” Das ist die unangenehmste Frage nach einem Konzertabend oder einer Musikveranstaltung, besonders, wenn sie von einem der Hauptakteure kommt. Tilmann Höhn, seines Zeichens bekennender Gitarroliker, equipmentöser Kreativ-Soundbastler und eigenwilliger Virtuose an allem, was mindestens 6, im extremen Fall wie bei seiner Aliquot-Gitarre aber auch schon mal 18 (!) Saiten hat, lud mit seinen vorzüglichen Kollegen des “Klangraum-Studios” Mainz Matthias Krüger (Bass) und Bernhard Hering (Vibrafon/Percussion) sowie dem “Hotel Bossa Nova”-Drummer Wolfgang Stamm zu einem jener Abende ein, die mich als bekennenden Tilmann-Höhn-Fan in meiner ein wenig unreflektiert schwärmerischen Meinung bestätigen, dass dieser feine Herr auf jeden Fall schon mal ein Gesamtkunstwerk an sich darstellt. Ergänzt um die Erkenntnis, dass eine Band immer nach Vibrafon klingt, sobald ein Vibrafon dabei ist, war dieser musikalisch höchst abwechslungsreiche und spannende Filmmusik-Abend schon dadurch etwas Besonderes, weil die Akteure synchron zu den bewegten Bildern spielen mussten, die vom Drummer Wolfgang Stamm gestartet und nach denen die Band diszipliniert eingezählt werden musste, wofür der vorzügliche Mann am Schlagwerk schon mal ein großes Lob und Mitleid verdient hat, vor allem, wenn man weiß, unter welcher Anspannung man steht, wenn man gleichzeitig “die Show fährt” und zu allem Überfluss auch noch mitspielt. Geboten wurde eine unterhaltsame, eigenwillige, kreative aber niemals angestrengt-extravagante Mischung aus Weltmusik, Jazz, Rock, Hering und Höhn. Diese beiden letzten Kategorien sollten umgehend Einzug in die Lexika der Musikwissenschaft finden, wobei noch zu klären wäre, welchen kompositorischen Anteil am Gesamt-Geschehen der bestechend sichere und lächelnd-charismatische Bassist und Studio-Mitinhaber Matthias Krüger hat, der immer dann, wenn ich einen Auftritt oder eine Aufnahme von ihm erlebe, meine These kurzzeitig widerlegt, dass ein Akustik-Bass irgendwann wegen seiner “Twäng”- und “Kboum”-Geräusche nerven muss. Ein hochmusikalischer Abend mit viel Spielfreude. Und einem Tilmann Höhn mit diesmal nur drei Gitarren am Start. Müssen wir uns etwa Sorgen machen?
(Frank Mignon, 24.01.2015)